Preisschock am Energiemarkt – und nun?
Thomas Mauerer, Frank Greiser und Kurt Gschossmann beantworten die wichtigsten Fragen zu den explodierenden Energiepreisen
Die Stromgroßhandelspreise sind so hoch wie nie. Das bedroht die Wettbewerbsfähigkeit vieler Unternehmen und stellt eine ernstzunehmende Gefahr, nicht nur für energieintensive Branchen, dar. Doch nur schimpfen ändert nichts! Wir haben Thomas Mauerer, Analyst und Teamleiter Energieeinkauf bei wattline, und die Regionalvertriebsleiter Frank Greiser und Kurt Gschossmann nach den Gründen für die extremen Preise gefragt. Im Interview stellen sie mögliche Lösungsansätze für Unternehmer vor.
Was machst du bei wattline? Ergeben sich neue Herausforderungen in deinem Arbeitsalltag durch die steigenden Energiepreise?
Thomas Mauerer: Ich bin Analyst und Teamleiter im Energieeinkauf bei wattline. Der Energiemarkt ist momentan sehr unruhig und von Schwankungen geprägt. Wir vom wattline-Expertenteam beobachten und analysieren täglich den Energiemarkt. Wir spielen Szenarien durch und können so Preistreiber identifizieren, Prognosen abgeben und schnellstmöglich im Interesse unserer Mitglieder handeln.
Frank Greiser: Nach vielen erfolgreichen Jahren als Inhaber eines mittelständischen Unternehmens und Mitglied in mehreren Verbänden bin ich als Regionalvertriebsleiter bei wattline besonders sensibilisiert für die steigenden Kosten. Gerade in Zeiten von Rekordpreisen ist eine detaillierte Aufklärung über Möglichkeiten, die jeder einzelne Unternehmer hat, überlebensnotwendig.
Kurt Gschossmann: Ich bin bei wattline als Regionalvertriebsleiter in Bayern tätig. Als langjähriger Geschäftsmann weiß ich, auf was es ankommt. Gerade in Zeiten von deutlicher Unsicherheit am Energiemarkt ist eine klare Kommunikation der möglichen Einsparungsoptionen für Betriebe wichtig.
Der Stromgroßhandelspreis befindet sich in Deutschland auf einem Rekordniveau. Je nach betrachtetem Lieferjahr sprechen wir hier sogar von einer Verdreifachung des Strompreises. Thomas, was sind für dich die zentralen Gründe für die hohen Strompreise?
Thomas Mauerer: Die extremen Preise haben mehrere Ursachen. Ein großer Preistreiber bei den Energiekosten sind politische Einflussfaktoren durch Vorgaben der der Bundesregierung und der Europäischen Union. Die letzten Kernkraftwerke werden bis Ende 2022 abgeschaltet. Ebenfalls beschlossen ist das Ende der Kohleverstromung bis spätestens 2038, wobei die Abschaltung der Kohlekraftwerke bereits jetzt im Gange ist der Koalitionsvertrag der nächsten Bundesregierung den Kohleausstieg bereits 2030 vorsieht. Kalkulierbare und sichere Erzeugungsquellen werden also durch gesetzliche Regelungen vom Markt genommen. Die Stromerzeugung durch erneuerbare Energien ist wenig planbar und nicht beeinflussbar. Wenn wir beispielsweise eine Windflaute haben oder die Sonne eine längere Zeit nicht scheint, dann wirkt sich das sofort auf die Börsenpreise aus. Die Unsicherheiten bei Erzeugungskapazitäten sowie saisonale Schwankungen führen zu Risikoaufschlägen und einem höheren Marktniveau. Das heißt, dass der Zubau von erneuerbaren Energien stark zunehmen und deutlich schneller funktionieren muss. Auch durch den Ausbau der E-Mobilität sowie der Umstellung auf Wärmepumpen als Energiequelle im Wohnungssektor entsteht ein höherer Strombedarf.
Weitere Preissteigerung ergeben sich durch den Emissionsrechtehandel, auch bekannt unter dem Namen C02-Zertifkatshandel. Aufgrund der Verknappung der handelbaren Zertifikate hat sich der Preis seit Jahresbeginn verdoppelt, was von der politischen Seite gewünscht ist und das Ziel hat, dass durch Investitionen weniger CO2 ausgestoßen wird. Dabei wird durch einen massiven Eingriff der Politik jeder bestraft der CO2 ausstößt. Auch Energieversorger müssen für Kraftwerke Zertifikate kaufen. Durch die Zunahme der Kohleverstromung wird die Nachfrage und somit der Preis für Zertifikate weiter ansteigen. Mit dem Programm „Fit for 55“ wurde in diesem Jahr die Vorgabe zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen in der EU deutlich verschärft. Das bedeutet, dass die Klimaneutralität innerhalb der EU bis 2050 erreicht werden soll und bis 2030 die Treibhausgase um mindestens 55 Prozent (gegenüber dem Stand von 1990) reduziert werden sollen.
Das was du da beschreibst, zeigt, dass vor allem die Politik für die hohen Energiekosten verantwortlich ist. Wie werden sich die Stromkosten voraussichtlich entwickeln und lohnt sich ein Hoffen auf sinkende Preise?
Thomas Mauerer: Dass es die Finanzierung der Energiewende nicht zum Nulltarif gibt, muss uns allen bewusst sein. Es handelt sich um einen Prozess, der bereits jetzt läuft, aber in Zukunft noch an Fahrt aufnehmen wird. Aufgrund der dargestellten Fakten sind wir uns und auch alle anderen Energieexperten einig, dass ein weiterer Preisanstieg kommen wird und muss. Die Prognosen und Analysen bestätigen das: Die Preiskurve bei den Energiepreisen zeigt steil nach oben. Ein Abwarten auf sinkende Preise ist daher nicht zu empfehlen.
Seit Monaten schnellen auch die Gaspreise in die Höhe. Gasversorger haben bereits deutliche Preissteigerungen für das kommende Jahr angekündigt oder ihre Preise erhöht. Wenn nicht schon bei den Strompreisen, zahlt sich hier das Warten auf einen rückläufigen Trend aus?
Thomas Mauerer: Hier ist die Lage nicht besser. Aktuell herrscht schon eine Knappheit beim Gasangebot und da die fehlende Stromerzeugung aus Kernenergie und Kohle zukünftig durch Gaskraftwerke aufgefangen werden soll, wird die Nachfrage nach Gas noch stärker steigen. Vor allem in Asien gibt es momentan einen großen Bedarf, aber auch in Lateinamerika wird Gas gerade vermehrt für die Stromgewinnung genutzt. Das führt dazu, dass weniger Flüssiggasexporte nach Europa gehen. Das treibt die Gaspreise auf historische Höchststände. Auch hier wird das Abwarten auf sinkende Preise keinen Erfolg bringen.
Nirgendwo in der EU ist die Kilowattstunde so teuer wie bei uns. Dazu kommt, dass staatliche Kostenbestandteile rund die Hälfte des Strompreises ausmachen. Welche Konsequenzen hat das für Deutschland als Standort energieintensiver Industrien und wer ist besonders von den hohen Preisen betroffen?
Thomas Mauerer: Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen kämpfen mit den explodierenden Preisen. Diese werden schnell zu einem bedrohlichen Kostenfaktor, der nicht unterschätzt werden darf und Betriebe zu drastischen Sparmaßnahmen bei Investitionen zwingt. Selbst kleinen Mittelständern kann ein plötzlicher Preisanstieg im sechsstelligen Bereich drohen.
Eine Mitgliederumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages verdeutlicht, dass knapp die Hälfte der befragten Unternehmen in Deutschland aufgrund der hohen Energiepreise um den Verlust ihrer Wettbewerbsfähigkeit bangen (wir berichteten). Das ist natürlich auch ein Nachteil auf dem internationalen Markt. Die Situation wird sich weiterhin verschärfen, da für viele Unternehmen die Beschaffung zu den deutlich angestiegenen Preisen erst noch ansteht.
Da vor allem laufende Kosten, wie die Gebühren für Energie, einen großen Teil der Einnahmen eines Betriebs verschlingen, lohnt sich also hier anzusetzen und Einsparpotenziale zu identifizieren. Doch Unternehmer befinden sich im Zwiespalt: Energie sparen, den Anbieter wechseln oder abwarten und auf sinkende Preise hoffen? Wo bestehen an dieser Stelle langfristig Einsparpotenziale?
Frank Greiser: Viele Unternehmen haben gehofft, dass sich der Energiepreis wieder erholt und nach unten geht. Da haben wir ganz klar gesehen, dass das definitiv nicht passieren wird. Das heißt: Jetzt muss ich den Moment nutzen, jetzt muss ich agieren und von der Menge profitieren. Und das heißt für mich, ich darf als Unternehmer keine Zeit mehr verlieren.
Kurt Gschossmann: Der optimale Zeitpunkt zur Beschaffung für die nächste Lieferperiode ist schon lange vorbei. Jetzt ist schnelles Handeln gefragt, um zumindest noch Schadensbegrenzung betreiben zu können! Die einzige Lösung, die es jetzt gibt, ist eine intelligente Mengenbündelung. Hier ist die Energieeinkaufsgemeinschaft wattline der ideale Ansprechpartner. Denn warum soll ich teure Einzelhandelspreise bezahlen, wenn ich bei wattline auch günstigere Großhandelspreise haben kann?
Thomas Mauerer: Auf die Großhandelspreise hat der Verbraucher keinen direkten Einfluss. Im Grunde kann man nur durch die Bündelung des Energieverbrauchs mehrerer Unternehmen oder einem regelmäßigen Wechsel des Versorgers sparen. Dies ist aber sehr zeit- und nervenaufreibend. Hier kommt wattline ins Spiel.
Viele Kunden haben sich ja auch schon einen Liefervertrag über zwei Jahre bis Ende 2023 gesichert. Diese können ja jetzt gar nichts tun, oder?
Thomas Mauerer: Das stimmt so nicht. Wenn der Liefertermin beispielsweise der erste Januar 2023 ist, dann ist es in der Regel so, dass sich die Kunden erst ein paar Monate vor Lieferbeginn um die Beschaffung kümmern, weil ein Kündigungstermin ansteht oder es anderweitig in Erinnerung gerufen wird. Dann wird meist ein Energieliefervertrag mit 24 Monaten Laufzeit abgeschlossen.
Bei uns sieht das anders aus. Wir haben diesen Vorgang optimiert! wattline startet die Ausschreibungen für ihre Mitglieder deutlich früher. Unsere langjährige Erfahrung hat uns gezeigt, dass man schon 12 bis 18 Monate vorher starten kann. Bereits hier entsteht ein einmaliger Preisvorteil, der sich allein dadurch ergibt, dass man frühzeitig agiert und sich günstige Konditionen langfristig sichert. Bei uns kann man bis zu 36 Monate im Voraus abschließen.
Frank Greiser: Es spielt keine Rolle, wie lange der aktuelle Vertrag noch läuft. Jeder muss so schnell wie möglich reagieren um jetzt noch das Beste für die nächste Lieferperiode aus dem Markt rausholen zu können Ich habe schon heute die Möglichkeit, dass ich mir die Preise für 2024 sichere, auch wenn ich noch bis Ende 2023 einen Vertrag habe.
wattline steht seit 1999 für dauerhaft bessere Energiepreise. Die unabhängige Energieeinkaufsgemeinschaft ist speziell für kleine und mittlere Unternehmen entstanden. Wie schützt wattline ihre Mitglieder vor den enormen Preisen?
Thomas Mauerer: Als stärkste unabhängige Einkaufsgemeinschaft für Strom und Gas verhandeln wir bessere Deals für kleine und mittlere Unternehmen. Wir bündeln zum idealen Zeitpunkt den Strom- und Gasverbrauch unserer 25.000 Mitglieder zu einer unschlagbaren Menge. Dies ermöglicht exklusive Großhandelspreise, die kein Einzelner erreichen kann. Die Mitgliedschaft ist kostenlos. Lediglich beim ersten Deal erhalten wir ein erfolgsabhängiges Honorar. Alle weiteren sind gratis. Wir sparen unseren Mitgliedern Zeit, Geld und Nerven. Vollkommen risikolos, ein Leben lang – oder so lange sie möchten. Also: einfach wattline machen lassen und „Füße hoch“!
Kurt Gschossmann: Das ist nicht das Einzige was wir als wattline können. Wir haben noch weitere energienahe Services, durch welche wir Preisvorteile für unsere Kunden schaffen.
wattline ist zudem seit 2016 zugelassener Messstellenbetreiber in Deutschland. Die digitalen Strom- und Gaszähler übermitteln automatisch alle Informationen und sorgen damit für einen noch reibungsloseren Wechsel zum günstigeren Energieversorger. Dadurch reduziert sich der Aufwand für unsere Mitglieder dauerhaft auf null! Nie wieder Zählerstand ablesen. Nie wieder Papierkram. Unsere Dienstleistungen nutzen Unternehmer aus allen Branchen, soziale Einrichtungen sowie zahlreiche Verbände.
Frank Greiser: wattline arbeitet erfolgsabhängig. Dieses Honorar ist nur ein einziges Mal fällig und beträgt 37,5 Prozent der ersten Einsparung je Lieferstelle. Alle Geschäftsleute haben jetzt zwei herausfordernde Jahre hinter sich. Die explodierenden Strompreise an der Börse machen es doppelt schwer. Jetzt hat unsere Geschäftsführung entschieden, allen neuen Mitglieder, die bis zum Jahresende unserer Einkaufsgemeinschaft beitreten, eine Sondervereinbarung zukommen zu lassen: Zahlen Sie, was Sie wollen! Unsere Mitglieder dürfen selbst entscheiden, wie viel ihnen unsere Dienstleistung wert war. wattline zeigt mir also meine Einsparung und dann bestimme ich, was mir diese Einsparung wert ist.
Danke für das Interview!