PV mit Rekordjahr, Windkraft geht die Luft aus

Wien (energate) – Im Jahr 2020 wurden in Österreich 234 PJ oder rund 68 Mrd. kWh Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt. Damit konnten umgerechnet rund 14 Mio. Tonnen CO2 eingespart werden. Die Umsätze aus fester Biomasse, Photovoltaik, Solarthermie, Wärmepumpen und Windkraft lagen 2020 bei rund 5,5 Mrd. Euro, wie die „Marktstatistik Erneuerbare Energien 2020″ des Bundesministeriums für Klimaschutz (BMK) aufzeigt. Während auf den Märkten für feste Biomasse, PV und Wärmepumpen ein Anstieg zu verzeichnen war, mussten die Solarthermie und die Windkraft teils kräftige Rückgänge hinnehmen. Zahlen für die Wasserkraft wurden in der Statistik nicht berücksichtigt.

Mit einer Neuinstallation von rund 341 MW konnte die PV ein Wachstum gegenüber dem Vorjahr von 38 Prozent verzeichnen. 2020 stellte damit für die PV einen neues Rekordjahr dar. Der Bestand an PV-Anlagen stieg um 20 Prozent auf gut 2.000 MW. Insgesamt wurden damit rund 2 Mrd. kWh Sonnenstrom erzeugt. Damit habe der Anteil der PV bei rund 3,6 Prozent des gesamten österreichischen Stromverbrauchs gelegen, wie Kurt Leonhartsberger von der FH Technikum und einer der Studienautoren bei deren Online-Präsentation ausführte.

Feste Biomasse und Wärmepumpen sind gefragt

Die feste Biomasse konnte sich laut Statistik insgesamt mit knapp 19 Prozent oder 14.000 Kesseln gegenüber 2019 steigern. Dabei gab es Zuwächse von rund 22 und 11 Prozent bei Pellets -und Stückholzkesseln. Spitzenreiter waren aber mit 45 Prozent die Kombikessel. Herde, Kamin- und Pelletsöfen verzeichneten 2020 hingegen ein Minus von knapp zehn Prozent. Die Expertin Monika Enigl von Bionenergy and Sustainable Technology (Best) erklärte die Rückgänge mit einer gewissen Marktsättigung, die hier eingetreten sei.

Bei den Wärmepumpen gab es 2020 mit knapp 32.000 Stück eine Neuinstallation von rund acht Prozent. Insgesamt steigerte das den Bestand von Wärmepumpen in Österreich um gut acht Prozent auf über 350.000 Stück. Mit rund 80 Prozent oder 20.200 Stück wurden am häufigsten Luft-Wasser-Wärmepumpen installiert. Rund 16 Prozent entfielen auf Sole-Wasser-Wärmepumpen, wie Projektleiter Peter Biermayer von Enfos (Energie- und Forstforschung und Services) erklärte.

Solarthermie und Windkraft kämpfen mit Leistungsschwund

Bei der Solarthermie gab es 2020 mit einer Neuinstallation von gut 53 MW ein Minus um 17 Prozent zu verzeichnen. Damit setzte sich ein seit gut zehn Jahren anhaltender Trend am Solarthermiemarkt weiter fort, wie Werner Weiss von Institut für Nachhaltige Technologien (AEE Intec) sagte. Der Bestand sank ebenfalls um 2,5 Prozent auf 3.400 MW. Mehr als Dreiviertel der installierten Solarthermieanlagen fanden im Bereich von Ein- und Mehrfamilienhäusern ihren Einsatz. Der Rest entfiel auf Nah- und Fernwärme, Hotel- und Freizeitbetriebe sowie Gewerbe und Industrie.

Die Windkraft hatte 2020 das schlechteste Ausbaujahr seit Aufzeichnungsgeschichte zu verzeichnen. Mit lediglich 25 MW wurden im Vergleich zum Vorjahr um 84 Prozent weniger Windkraftleistung installiert. Dabei verwies Bernhard Fürnsinn von der IG Windkraft darauf, das bereits das Jahr 2019 kein besonders gutes Jahr für die Windkraft darstellte. Der Anlagenbestand reduzierte sich um ein Prozent auf 3.100 MW. Damit wurden 2020 rund sieben Mrd. kWh Windstrom erzeugt.

Bildquelle: Pixabay

23.06.2021
Energiemarkt